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Die Zeit der

(Wenn nicht anders angegeben, Veröffentlichungsrechte durch den Joachim-Eicke-Verlag)

 

Es gestaltete sich als sehr schwierig die Geschichte der "Butterdampferfahrten" vom Hafen Burgstaaken nachzuvollziehen. Auch die damalige Seetouristik-Reederei (heute: FRS=Förde Reederei Seetouristik) konnte mir nicht so recht weiterhelfen, da es keinen in der Reederei mehr gibt, der die damalige Zeit miterlebt hat. Der ehemalige Inspektor der Reederei auf Fehmarn konnte mir noch einige Eckdaten geben; dann erhielt ich von einem Besucher meiner HP eine detaillierte Beschreibung der Aktivitäten, die ich hier wortgetreu wiedergeben möchte. Vielen Dank nochmals dafür!
Über Jahrzehnte hinweg gab es Fahrten vom Hafen Burgstaaken mit Fahrgastschiffen ("Butterdampfern"), auf denen die große zollfreie Transit Ration verkauft werden durfte. Aufgrund neuer EU-Richtlinien kam am 30.06.1999 das Aus für alle in der Butterfahrt eingesetzten Fahrgastschiffe. In der Hochzeit der Butterfahrten zählte der Hafen Burgstaaken im Süden Fehmarns zu den größten Abgangshäfen für Einkaufsfahrten. Von hier aus bot die Reederei KG Seetouristik mit mehreren Schiffen tägliche Fahrten nach Rødbyhavn/Dänemark und auch anderen Zielen an.

 

  Der Beginn der Butterfahrten von Burgstaaken liegt in den frühen siebziger Jahren. Bereits Ende 1970 unternahm die Seetouristik Touren mit dem Fahrgastschiff MS "Wappen", das zuvor als "Wappen von Flensburg" von der Fördestadt aus verkehrt hatte und nun im Rahmen einer Firmenumstrukturierung nach Burgstaaken verlegt worden war.

MS "Wappen" / "Mecklenburg" (Einsatz von Burgstaaken: 1970 - 1980, 1992 - 1999 nur teilweise)
Länge : 59,00 m
Breite : 9,60 m
Tiefgang : 2,50 m
Geschwindigkeit : 16 Knoten
Passagiere : 650 Personen


  1976 folgte das Fahrgastschiff "Fehmarn I". Dieses wurde von der AG EMS aus Emden angekauft, die es zunächst in ihrem Borkum- und Helgolandverkehr als "Münsterland" eingesetzt hatte. In diesem Jahr errichtete man auch die beiden Anlegebrücken in Burgstaaken, von denen die Schiffe abfuhren. Außerdem wurden Abfertigungsanlagen sowie Parkplätze in zahlreicher Form geschaffen.

MS "Fehmarn I" (Einsatz von Burgstaaken: 1976 - 1996)
Länge : 59,00 m
Breite : 9,60 m
Tiefgang : 2,50 m
Geschwindigkeit : 16 Knoten
Passagiere : 650 Personen


  Bereits Ende 1977 erweiterte die Seetouristik ihre von Burgstaaken aus eingesetzte Flotte erneut. Sie erwarb, wiederum von der AG EMS, die "Poseidon", die 1964 als erster Neubau für die Stena Line in Norwegen entstanden war. Die "Poseidon" sollte bis zum Ende der Butterfahrten das Stammschiff im Einsatz von Burgstaaken bleiben. Mit fast 900 Salonplätzen war sie das größte "Butterschiff" in Burgstaaken.

MS "Poseidon" (Einsatz von Burgstaaken: 1978 - 1999)
Länge : 65,50 m
Breite : 11,42 m
Tiefgang : 3,10 m
Geschwindigkeit : 16 Knoten
Passagiere : 827 Personen


  In den Folgejahren 1979 und 1980 bestellte die Seetouristik drei Neubauten speziell für den Einsatz in der Butterfahrt von der Insel Fehmarn. Als erster Neubau wurde im Juli 1979 die "Käpt´n Brass" von der Jadewerft in Wilhelmshaven an die KG Seetouristik abgeliefert. Aufgrund der nun folgenden Neubauten trennte man sich im Mai 1980 von dem MS "Wappen". Es wurde nach Maasholm an die Schlei verkauft, sollte jedoch einige Jahre später wieder zur Flotte zurückkehren.

MS Käpt´n Brass (Einsatz von Burgstaaken: 1979-1990)
Länge : 58,00 m
Breite : 9,70 m
Tiefgang : 3,10 m
Geschwindigkeit : 15,8 Knoten
Passagiere : 830 Personen


  Im Juni des Jahres 1980 folgte mit der "Dania" der zweite Neubau, der von der Husumer Schiffswerft geliefert wurde. Mit ihr nahm die Reederei eine neue Verbindung auf. Das 600 Personen fassende Fahrgastschiff verkehrte von Burgstaaken nach Nysted auf der Insel Lolland, wurde jedoch später auch im Verkehr nach Rødbyhavn eingesetzt.

MS "Dania" (Einsatz von Burgstaaken: 1980 - 1995)
Länge : 53,60 m
Breite : 9,70 m
Tiefgang : 2,15 m
Geschwindigkeit : 15 Knoten
Passagiere : 600 Personen


  Als dritter und letzter Neubau folgte nur einen Monat später das kleine Fahrgastschiff MS "Danica", das ebenfalls auf der Husumer Schiffswerft entstanden war. Es war für einen neuen Verkehr von Orth auf Fehmarn nach Rødbyhavn vorgesehen. Weil jedoch die erhoffte Resonanz ausblieb, verlegte man es schon kurze Zeit später nach Cuxhaven und verkaufte es bereits 1983 nach Büsum an die Reederei Rahder. Noch heute verkehrt die "Danica", inzwischen allerdings zweimal verlängert, als "Lady von Büsum" im Sommerhalbjahr von Büsum aus nach Helgoland.

In den achtziger Jahren erfolgten kaum Neuerungen im Verkehr von Burgstaaken. Eine Planung der Seetouristik, die "Poseidon" ab 1984 in einem neuen Helgolanddienst von Cuxhaven aus einzusetzen, zerschlug sich nach dem Ankauf des größten deutschen Seebäderschiffes MS "Wappen von Hamburg" von der HADAG, das ebenfalls auf dieser Linie verkehrte und sie auch heute noch in Regie der FRS (Förde Reederei Seetouristik) befährt.

Die "Poseidon" wurde weiterhin von Burgstaaken aus zu Butterfahrten eingesetzt. Ab November 1989 befuhr die "Fehmarn I" auch andere Linien, so z.B. eine neue Verbindung zwischen Wismar und Travemünde, die nach der Grenzöffnung eingerichtet wurde. Anfang 1990 verkaufte die Seetouristik ihr MS "Käpt´n Brass" an iranische Interessenten, die die Seetouristik mit dem gebotenen Preis überzeugt hatten. Noch heute ist sie vom iranischen Hafen Bandar Abbas aus tätig.


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